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Illegal und legal: Die Wandlung des Volker Schütte in Sachen „Graffiti“

04.08.2022

Holzwickedes Bürgermeisterin Ulrike Drossel startet Kunstprojekt „Graffiti in Howi“

 

Die Vorgeschichte

 

Bis vor einem Jahr war Hengsens Ortsvorsteher Volker Schütte (63) Pressesprecher im Bochumer Polizeipräsidium.

Mehr als 20 Jahre berichtete Schütte fast wöchentlich auch über illegale Graffiti-Sprühereien in Bochum, Herne und Witten. Die Tatorte: U.a. Hauswände, Rollläden, Garagentore, Mülltonnen, öffentliche Verkehrsmittel, Laternen und Schaukästen. Im Jahr 2020 wurden allein in Bochum 658 Fälle zur Anzeige gebracht, 11,4% dieser Straftaten konnten aufgeklärt werden.

Volker Schütte: „Häufig habe ich mich gefragt, warum die Sprayer ihre Tags auf „illegale Leinwände“ auftragen und nicht die legalen Bühnen suchen, um sich zu präsentieren.“

Volker Schütte Polizei

 

Zurück in die Gegenwart

 

Genau an diese Fragen erinnerte sich der mittlerweile pensionierte Polizeibeamte, als ihn nach einem seiner letzten „Kreisel-Talks“ diese „WhatsApp“ von Noah Jung (13) aus Hengsen erreicht hat, der in Holzwickede das „Clara-Schumann-Gymnasium“ besucht:

 

„Ich habe letzte Woche die Idee gehabt, dass in Hengsen eine größere Wand aufgestellt wird, auf die Graffiti aufgesprüht werden dürfen.“

 

Diese Anfrage forderte den Ortsvorsteher heraus! In einem persönlichen Brainstorming kam Schütte zunächst eine lange Mauer an der ehemaligen Lindenbrauerei in Unna in den Sinn, die regelmäßig und vor allen Dingen legal mit Graffiti-Kunstwerken besprüht werden darf. Auch im Bereich des Holzwickeder Jugendtreffpunkts „Villa“, wo übrigens im September ein Graffiti-Workshop geplant ist, hat es solche Möglichkeiten schon gegeben.

Aber wo und wie könnte im kleinen Haarstrangdorf Hengsen eine solche Aktion umgesetzt werden? Plötzlich machte es bei Volker Schütte „Klick“ und es entwickelte sich diese Idee:

 

Die Idee

Wir erweitern die Aktion auf das komplette Holzwickeder Gemeindegebiet, nutzen unsere eigenen 16 Plakatwände, loben über die Medien einen Wettbewerb für Graffiti-Künstler aus und stellen ihnen einige dieser Wände oder Teilflächen für das Besprühen zur Verfügung – für einen zeitlich festgelegten Zeitraum.

 

Plakatwand Hengsen

 

Das Profil

 

Wie könnte das Profil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aussehen? Sie sollten in Holzwickede leben bzw. hier zur Schule gehen und müssten der Gemeindeverwaltung im Vorfeld der Aktion den Entwurf eines Graffito zusenden, das diese Anforderungen erfüllt:

 

Die Anforderungen

 

Die Namen „Holzwickede“, „Opherdicke“ oder „Hengsen“ müssen in großen und auffälligen Buchstaben die Plakatwände (5,30 x 1,20 Meter) füllen und wie ein Ortsschild auf die Betrachter wirken. Zudem sollten örtliche Bauwerke oder Ortsteile (z.B. „Altes Dorf“, „Neue Caroline“ oder „Rausingen“) in den Kunstwerken enthalten sein.

 

Die Umsetzung

 

Noah Jung war von der Idee begeistert und erklärte sich sofort bereit, einen Grobentwurf zu erstellen, um sich das Aussehen einer solchen Plakatwand am Beispiel „Hengsen“ vorstellen zu können.

Mit dieser Zeichnung machte sich Ratsvertreter Schütte Ende Juni auf den Weg zu Holzwickedes Bürgermeisterin Ulrike Drossel und stellte ihr das Projekt „Graffiti in Howi“ vor.

 

Das „Go“

 

Spontan hob die Bürgermeisterin ihren Daumen und gab ein „Go“ für diese Kunstaktion in der Emscherquellgemeinde.

Ulrike Drossel: „Sehr gerne unterstütze ich solche kreativen Ideen, in die unsere Jugend eingebunden wird. Leider wird auch in Holzwickede viel zu viel illegal gesprüht. Dieses Projekt ist sicherlich ein Baustein, um Graffiti-Künstler/innen auch in unserer Gemeinde eine große Staffelei anzubieten, um sich auf legalem Weg zu präsentieren!“

 

Wie geht es weiter?

 

Am 4. August hat Noah Jung sein farbenfrohes Kunstwerk am Hengser Kreisel fertiggestellt - bei schweißtreibenden Temperaturen.

Bis zum 25. September 2022 können nun Graffiti-Entwürfe bei der Gemeindeverwaltung eingereicht werden, - auf dem Postweg mit Namen, Alter und Kontaktdaten (Gemeinde Holzwickede, Allee 5, 59439 Holzwickede) oder per Mail ().

So könnte das Projekt, neben der „Villa“ und dem Ortsjugendring, auch ein Thema für den Kunstunterricht in unseren Schulen sein.

Danach entscheidet eine Jury darüber, welche Künstler/innen ihre Werke im Großformat in Holzwickede präsentieren dürfen – vielleicht noch im Herbst dieses Jahres.

 

Graffiti 1 (2)

 

Ein Fazit

 

Volker Schütte: „Durch dieses Kunstprojekt „Graffiti in Howi“, bei dem Noah Jung sehr kreativ den Anfang gemacht hat, werden viele Augen im Gemeindegebiet auf Holzwickede und seine beiden Dörfer gerichtet sein - im wahrsten Sinne des Wortes und vor allen Dingen unter dem Gesichtspunkt legal und nicht illegal!“  

 

 

Bild zur Meldung: Ortsvorsteher Volker Schütte, Graffiti-Künstler Noah Jung und Bürgermeisterin Ulrike Drossel (v.l.)